Kontakt: Christian Kropf | 079 356 26 29 | christian.kropf@glockenthal.ch

Landwirtschaft & Hofprodukte

In kurzen Zügen die Geschichte vom Glockenthal

Im Jahr 1888 wurde das Glockenthal durch meine Urgrosseltern Barbara und Christian Kropf - Häfliger in Pacht genommen.

Besitzer waren der Baron und die Barönin von Jud aus Schwarzburg - Sondershausen in Deutschland. Diese bewirtschafteten diesen Hof lange Jahre selber als sehr fortschrittlichen Landwirtschaftsbetrieb.

Der Baron war Pferdenarr und hatte eine Fürstliche Araberzucht im Rossstall nebenan und hatte sogar eine eigene Reithalle, die später als erste Turnhalle von Steffisburg diente.

Diese Pacht dauerte 40 Jahre. In dieser Zeit zogen sie 10 Kinder gross.

Eines von denen hiess Hans, mein Grossvater, der im Krisenjahr 1929 zusammen mit seinem Bruder Christian den Hof von der Alleinerbin Frau von Egydi kaufen konnte.

Im Laufe der Jahre wurden die Pferde langsam von den Maschinen verdrängt.

Im 1960 kauften meine Eltern den Hof und stellten bis 1973 von 18 Milchkühen auf Grossviehmast um. So war man nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen und konnte dem wachsenden Strassenverkehr, der das Weiden der Tier fast unmöglich machte, ausweichen.

Im Jahr 1973 wurde das Wohnhaus umfassend renoviert und jedes von uns drei Kindern hat ein eigenes Zimmer bekommen.

Spektakulär war sicher im Jahr 1980 die Verschiebung des Stöcklis vis-a-vis um die ganze Gebäudebreite, damit es renoviert werden konnte. Im Keller befindet sich immer noch der restaurierte Holzbackofen und es musste nach Auflagen der Kantonalen Denkmalpflege renoviert werden.

Wegen Lagerraumknappheit wurde im 1986 ein 400 m3 grosses Güllensilo erstellt, damit die anfallende Rindergülle auch genügend lange gelagert werden konnte.

Da wir in der Zwischenzeit geheiratet hatten und schon zwei Kinder auf dem Hof lebten, bauten wir im 1992/93 das Bauernhaus noch einmal um und liessen ein Grossviehläger eingehen. Damit schafften wir Platz für total zwei Wohnungen auf je einem Boden. Geplant war es eigentlich anders, aber die Denkmalpflege hat uns die Pläne immer wieder verwehrt! Ja nu....

Dank Neuerungen in der Landwirtschaft, stellte mein Vater im Jahr 1997 von der Monokultur Mais auf die Bewirtschaftungsform der Intergrierten Produktion um.

Seit dem 01.01.1998 bin ich Eigentümer im Glockenthal und bewirtschafte dieses nach den Richtlinien der Integrierten Produktion mit einer Fruchtfolge von 5 Jahren mit 5 - 6 Kulturen.

Ab Mai 1998 wurde der Betrieb nach dem tragischen Tod von Nachbar Hansueli Haslebacher durch ca. 4,5 ha Pachtland vergrössert.

Ein Meilenstein ist sicher der Neubau der Maschinenhalle im Jahr 1999/2000, welche notwendig wurde, um die Maschinen der Erntekette für die verschiedenen Kulturen auch richtig warten und versorgen zu können. Im gleichen Zug wurde die eigene Wasserversorgung mit Druckreservoir im Wald, UV-Entkeimungsanlage und neuen Druck- sowie Ueberlaufleitungen erstellt. Das bietet Gewähr, alle vier Familien und die Tiere die im Glockenthal leben, mit sauberem und vor allem genügend Wasser zu versorgen. Auch wurden 600 m Bodenleitung zum Gülle ausbringen verlegt und mit Hydranten versehen.

Seit dem Mai 2005 habe ich den Betrieb noch mal um knapp 8 ha vergrössern können, da der Nachbar ausgewandert ist und ich den ganzen Betrieb Barben zur Pacht erhalten habe. Im Jahr 2020 ging die Pacht zu Ende, da Junior Fabian Barben als EDV-Unternehmer seit Jahren die Nachholbildung absolviert und selber bewirtschaften will!?

Im Herbst und Winter 2005 haben wir noch den bisher letzten Umbau am Bauernhaus, oder beser gesagt den Anbau vorgenommen. Hier ist ein Studio entstanden, welches im Moment von Mark Rüfenacht, dem jüngeren Sohn meiner Frau Trudi bewohnt wird. Er durchlief eine Lehre als Sanitärinstallateur bei der Firma  Galli AG in Steffisburg und ist im Moment bei Häberli Interlaken angestellt und absolviert die Schule zum Chef-Monteur. Mike Rüfenacht ist der ältere Sohn von Trudi. Er ist im Moment an der Holzfachschule in Biel und lässt sich zum Zimmermann / Polier ausbilden.

Im Frühjar 2009 habe ich mich von Christine getrennt. Sie ist mit den Töchtern Sandra, die gelernte Malerin, im Breitmoos / Eggiwil verheiratet ist und seit 2022 mit ihren Mann Christoph den grossen Milchwirtschaftsbetrieb führt und noch Teilzeit in der LANDI THUN in Steffisburg arbeitet und Nicole, welche als Logistikerin bei Kern in Konolfingen arbeitet, ausgezogen. Unser Sohn Christian ist bei mir geblieben und hat 2 landwirtschaftliche Lehrjahre im Welschland absolviert. Eines übrigens beim jetzigen Bundesrat Gy Parmelin in Bursins VD. Danach machte er die Lehre als Zimmermann bei boss holzbau ag in Thun. Auch die Holzbau-Vorarbeiterschule absolvierte Christian bei boss Holzbau. Nun ist er bei Holzbau Jampen in Seftigen angestellt und ist unterdessen Diplomierter Zimmermann / Polier!

Im Juli 2009 zügelte mein Schatz Trudi Rüfenacht mit ihren beiden Söhnen Mike und Mark zu mir ins Glockenthal. Zu diesem Zeitpunkt habe ich meine Tätigkeit bei coop Schweiz im Gwatt aufgegeben und widme mich nun ganz dem Landwirtschafts- und Lohnbetrieb Zuhause und als Aushilfschauffeur und Administrator bei meinem Schwager, Niklaus Scheuner Viehhandel GmbH in Süderen.

Im Moment bewirtschaften wir ca. 13 ha Land als Acker- und Futterbau. Wir halten 15 Schafe und auch ein paar Kameliden, Pferde und Fohlen leben hier.

Im landwirtschaftlichen Lohnbetrieb werden folgende Arbeiten angeboten: pressen und wickeln von Siloballen, Pflanzenschutz, säen, transportieren usw.

Zu unterhalten gibt es nebst dem Maschinenpark noch 6 Gebäude und knapp 3 ha Wald.

Als ganz schwarzer Tag wird uns der 25. September 2012 in Erinnerung bleiben. An dem Tag wäre beinahe unser Haus mit Stall an der Thunstrasse, wegen einem technischen Defekt an der Waschmaschine verbrannt. Dank des beherzten Einsatzes unseres Nachbarn Ruedi konnte die Feuerwehr alarmiert werden und es wurde sicher gestellt, dass sich niemand mehr im Gebäude aufhällt. Die Feuerwehr hatte den Brand, welcher eine unglaubliche Hitze entwickelte, relativ rasch unter Kontrolle. Das Feuer verwüstete die komplette Wohnung von Elisabeth und Christian mit all ihren Erinnnerungen. Als Notlösung konnten wir einem Wohnwagen in den Garten stellen, welcher als "Wohnung" diente, bis eine freie Wohnung gefunden werden konnte.

Mehr Glück hatten wir im Parterre, uns verbrannte nichts. Doch der Russ und das Löschwasser von oben machten auch unsere Wohnung unbewohnbar. Durch einen für uns glücklichen Zufall, fanden wir ganz in der Nähe ein frei werdendes Haus und konnten zwei Wochen nach dem Brand dort einziehen.

Wir danken allen ganz herzlich, welche uns in der schweren Zeit mit Rat und vor allem Tat zur Seite gestanden sind und uns unterstützt haben. Merci viel mal..... es geht weiter!

Weitergehen muss es auch nach dem 07. Dezember. An diesem sonnigen und kalten Wintertag kam Christian sen. von einer seiner geliebten Skitouren im Diemtigtal nicht mehr nach Hause. Sein Herz hat bei der Abfahrt, nach einer geführten Tour mit Barryvox-Uebung, urplötzlich aufgehört zu schlagen.

Däddi wir vermissen dich.........

 

Nachruf, erschienen im Thuner Tagblatt am 08.01.20104

Bauer, Aelpler, Jäger und Kranzschwinger Christian Kropf verstorben

Am 7. Dezember, verstarb unerwartet Christian Kropf aus Steffisburg im Alter von 80 Jahren auf einer Skitour.

Christian Kropf wurde am 10. Februar 1933 auf dem elterlichen Bauernhof im Glockenthal, Steffisburg, geboren. Sein Vater Hans war dort mit 9 Geschwistern aufgewachsen. Seine Mutter Elise, geborene Amstutz, stammte aus Endorf bei Sigriwil.

Nach der Konfirmation 1948 arbeitete er einen Sommer lang auf einem Bauernhof im Waadtland. Dann absolvierte er ein landwirtschaftliches Lehrjahr in Trimstein und legte die bäuerliche Berufsprüfung ab. Nach der Rekrutenschule 1953 als Artillerie-Kanonier in Bière wurde er Feldweibel, später Fähnrich.  

Zahlreiche Nachkommen

1955 lernte er Elisabeth Wenger aus Längenbühl kennen, welche er 1958 heiratete. 1960 übernahm das junge Paar den elterlichen Hof in Pacht und konnten ihn 1970 nach dem Tode des Vaters kaufen. Christian war somit die 3. Generation Kropf als Bewirtschafter seit 1888 im Glockenthal. Der Ehe entsprossen die zwei Töchter Veronika (verheiratete Wettstein), Heidi (verheiratete Schlapbach) sowie Sohn Christian junior, der heute den Hof in 4. Generation bewirtschaftet. Christian senior durfte sich an insgesamt 8 Gross- und 2 Urgrosskindern erfreuen.

Er hatte stets eine grosse Liebe zur Berg- und Alpenwelt, pflegte zusammen mit seiner Frau Hobbies wie das Wandern, Skifahren und Jagen. Als Bergsteiger bezwang er über 30 Viertausender.

1969 erwarb er ein Kuhrecht auf der Alp „Kleines Mittelbergli“ im Justistal bei Sigriswil und war von 1974 bis 1999 Präsident und Bergvogt. Ein grosses Anliegen war ihm die Versorgung der Alp mit genügend und sauberem Wasser. Nach langen Verhandlungen wurde eine Wasserversorgung für das ganze Justistal gebaut, deren langjähriger Präsident er war.

Eidgenössischer Kranzschwinger

Da sein Vater Hans Kropf und sein Onkel Karl Kropf Kranzschwinger waren, ist Christian schon als Schulknabe in die Schwinghosen gestiegen. Seine grössten Erfolge waren der eidgenössische Kranz 1961 in Zug und der Sieg am Oberländischen Schwingfest 1963 in Meiringen. Später war er unter anderem Präsident des Oberländischen Schwingerverbandes, Vizepräsident des Berner Verbandes und Sekretär der Eidgenössischen Abgeordneten-Versammlung. Für all diese Verdienste wurde er im Schwingklub Thun, im Oberland, im Berner Verband und auch auf eidgenössischer Ebene mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

Auf einer seiner geliebten Skitouren verstarb am 7. Dezember der bis dahin als kerngesund erscheinende Achtzigjährige. Sein Tod kam für die Angehörigen unerwartet. Tröstlich für sie ist gemäss eigenem Bekunden, dass er nach einem ähnlichen Tod eines Kollegen sich selber gewünscht hatte, so gehen zu können.

Samuel Krähenbühl

 

Seit dem 01. April 2014 wohnen wir wieder im "neuen Glockenthal".

Ein weiterer Höhepunkt im Glockenthal ist sicher der 06. Dezember 2019. Das war der Tag an dem mein Schatz Trudi ihren 50. Geburtstag (02.12.1969) in der alten Reithalle feierte. Als Überraschung für ALLE Gäste konnten unsere Trauzeugen Fred Bohren und Niklaus Scheuner unseren Gästen noch die Trauung von Trudi und mir verkünden. Die Überraschung ist gelungen und mein Wunsch in Erfüllung gegangen!